Spähsoftware aus Österreich
Wien, 23. Oktober 2022 – Der Computerriese Microsoft warf im Sommer des heurigen Jahres dem Wiener Unternehmen DSIRF vor, die Spyware mit dem Namen „Subzero“ entwickelt zu haben, die die sogenannten „Zero-Day-Exploits“ nutzten, um auf vertrauliche Informationen wie Passwörter oder Anmeldedaten zuzugreifen.
Gegenüber dem “Kurier” erklärte DSIRF, dass „Subzero“ „ausschließlich zur behördlichen Anwendung in Staaten der EU“ entwickelt worden sei. „Sie wird gewerblich weder angeboten, verkauft noch zur Benutzung bereitgestellt“, zitierte das Blatt aus einer Stellungnahme. Das Unternehmen wehrte sich gegen den Vorwurf, dass die Software missbräuchlich verwendet wäre.
Bekannt wurden die sogenannten „Staatstrojaner“ durch „Pegasus“ von der israelischen Firma NSO. Im vergangenen Jahr wurden mit Hilfe dieser Spähsoftware EU-Politiker*innen ebenso ausspioniert, wie Journalist*innen, Oppositionelle in Ungarn und katalanische Separatisten in Spanien. Nun ist das Unternehmen so in Verruf gekommen, dass es sich „umstrukturieren“ muss. Zuerst wurden rund einhundert Mitarbeiter*innen entlassen und vor wenigen Wochen wurde auch der Boss gefeuert. Pegasus hat lahme Flügel bekommen – und die Europäische Kommission greift endlich, nachdem so mancher Kommissar selbst betroffen ist, durch.
Übrigens will auch Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz künftig Cybersicherheit verkaufen. Er gründete heuer ausgerechnet mit dem entlassenen, ehemaligen NSO-Chef das Start-up Unternehmen „Dream Security“ und steigt damit ins traumhafte Sicherheitsgeschäft ein.