EU errichtet Anti Fake-News-Zentrum
Brüssel, 7. Feber 2023 – Im Rahmen einer Konferenz des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) kündigte heute der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell die Gründung eines Fake-News-Analysezentrums der Europäische Union an. Man wolle unter anderem besser verstehen, wie ausländische Desinformationen und Kriegspropaganda in der EU verbreitet würden.
Zusammen mit den Plänen für das neue Analysezentrum wurde eine Studie zu Desinformationen russischer Herkunft im Internet vorgestellt. Demnach verbreitete Russland Desinformationen unter anderem in sozialen Medien, etwa über Konten von mehr als achtzig russischen Botschaften. Es sei “eine Waffe des Kremls”, die den Demokratien schade, erklärte Borrell.
Die russische Kriegspropaganda sei sehr aktiv und verbreite, unter anderem, gefälschte Titelblätter von renommierten europäischen Satiremagazinen. Demzufolge wurde ein manipuliertes “Titanic”-Cover veröffentlicht, auf dem ein Gesicht zu sehen war, in dessen Mund verschiedene Kriegsgeräte und Geld fliegen. In ukrainischen Landesfarben gab es dazu die Schlagzeile “Ewiger Appetit”. Nach Angaben des EAD sollte mit dem gefälschten Cover der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verunglimpft werden. Den Angaben zufolge wurden neben dem falschen “Titanic”-Cover auch manipulierte Titelblätter des französischen Satiremagazins “Charlie Hebdo” und des spanischen “El Jueves” im Netz verbreitet.
Ziel der Desinformationen sei es laut dem Bericht, den heute Borrell vorlegte, Zweifel daran zu säen, wer der Aggressor im Ukraine-Krieg ist. Daher liege der Schwerpunkt auf dem Narrativ, in dem besonders die USA und die NATO beschuldigt werden, Russland mit Hilfe der Ukraine anzugreifen.
„Wir müssen uns auf ausländische Akteure konzentrieren, die absichtlich und in koordinierter Weise versuchen, unser Informationsumfeld zu manipulieren“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zu der Studie. (Agenturen/EC/EAD/IIM)