Ein schreckliches Jahr geht zu Ende
Wien, 30. Dezember 2023 – Das Jahr 2023 endet für Journalist:innen und die Pressefreiheit mit einer schlechten Nachricht. Bis zum heutigen Tag wurden heuer weltweit 45 Journalist:innen (Quelle: RSF-ROG) getötet.
In Israel, Palästina, Afghanistan, Russland, die Ukraine bis in den Sudan und nach Haiti, sind Journalist:innen täglich Bedrohungen und gefährlichen Bedingungen ausgesetzt. Infolge der weit verbreiteten Straflosigkeit bei Verbrechen gegen die MedienmacherInnen werden JournalistInnen auf der ganzen Welt immer wieder wegen ihrer Arbeit angegriffen. Autoritäre Regime setzen eine Reihe von Taktiken ein; darunter Mord, Zensur, Einschüchterung, Belästigung und Inhaftierung; um eine Atmosphäre der Angst zu schaffen. Medien sind zunehmend anfällig für die Vereinnahmung durch staatlich produzierte Fake News, während Gesetze zur Bekämpfung von Terrorismus oder Cyberkriminalität als Waffe eingesetzt werden, um unabhängigen Journalismus im öffentlichen Interesse einzuschränken.
Diese Bedrohungen sind nicht nur auf autokratische Regime beschränkt. Auch Journalist:innenin etablierten Demokratien sind zunehmend mit Schikanen und Eingriffen in ihre Arbeit konfrontiert. Obwohl sich viele Staaten zur Medienfreiheit bekennen, setzen nur ganz wenige diese Erklärungen in die Tat um.
Im kommenden Jahr, mit über 75 Wahlen auf der ganzen Welt, stehen wir vor einer enormen Herausforderung und einer entscheidenden Chance, die Integrität und Widerstandsfähigkeit einer freien und unabhängigen Presse als Eckpfeiler der Demokratie zu stärken. In dieser Zeit nehmen auch die staatlich organisierten Fake News weiter zu. Daher muss unser Institut in den nächsten Monaten große Aufgaben bewältigen. Und auch die weltweite Vernetzung von Journalisten- und Medienorganisationen wird immer wichtiger.
Das nächste IIM-Vienna – Projekt ist die Premiere unseres Dokumentarfilms „Die Kinder der Kämpfer“ am 12. Februar 2024. Denn, vor 90 Jahren kam es in unserem Land zu einem Kampf um den Erhalt der Demokratie und gegen den Austrofaschismus.
Der Vorstand des Internationalen Institutes für Medien wünscht Ihnen und Ihrer Familie:
Alles Gute für 2024