Die medienpolitische Schande

Die medienpolitische Schande
Microfonierte Gedanken
Microfonierte Gedanken
Die medienpolitische Schande
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Als eine „medienpolitische Schande“ bezeichnet der Präsident der Vereinigung für Medienkultur, Udo Bachmair, das Ende der 320 Jahre alten Wiener Zeitung.  Dies zeige sehr deutlich, dass es in Österreich, aber besonders bei der schwarz-grünen Bundesregierung, kein Verständnis für einen Qualitätsjournalismus gibt. Im Gespräch mit IIM-Institutsleiter Fred Turnheim meinte der langjährige ORF-Redakteur und Hörfunk-Moderator, dass der ORF eigentlich ein Vorbild für den österreichischen Qualitätsjournalismus sein sollte. Doch derzeit kommt er diesem Ideal nicht nahe. Einseitigkeit in der Berichterstattung und eine nicht wertfreie Sprache zeichnen derzeit die „größte Medienorgel des Landes“ (Gerd Bacher) aus.

In einer Tour de Horizonte beschäftigen sich die beiden erfahrenen Journalisten in der aktuellen Folge des vom Internationalen Instituts für Medien herausgegebenen Podcast Microfonierte Gedanken – Ein Podcast zur Medienwelt mit den veränderten Rahmenbedingungen im österreichischen Journalismus seit 1945. Und sie vermissen eine pluralistische Medienpolitik in der Alpenrepublik. Meist finanzschwache Medienhäuser und der massive Eingriff des Staates über Regierungsinserate, Gesetze zur Einstellung der Wiener Zeitung und Schaffung einer staatlichen Journalistenausbildung, sowie neue Regulative für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk verhindern (fast) einen kritischen, unabhängigen Qualitätsjournalismus. Und so ist es kein Wunder, dass Österreich im aktuellen, weltweiten Ranking von Reporter ohne Grenzen den Platz 29 von 180 Ländern erreichte. Ein guter Platz im Mittelfeld…